DIE SCHWEDENZEIT IN POMMERN
Die „Schwedenzeit“ Pommerns begann im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) als 1628 Gustav II. Adolf, König von Schweden, dem durch Wallenstein belagerten Stralsund zu Hilfe eilte. Im Sommer 1630 landete der König selbst als Heerführer in Peenemünde auf Usedom und seine Soldaten vertrieben die Kaiserlichen aus dem Land. Die schwedische Herrschaft wurde 1630 einem Bündnisvertrag festgeschrieben. Nun war Pommern in völliger Abhängigkeit von Schweden.
Der Westfälischen Frieden regelte die Machtverhältnisse am Ende des Dreißigjährigen Krieges. Der Schwedenkönig wurde zum Herrscher über Rügen und den östlichen Teil Pommerns bestimmt. Die Jahre der schwedischen Herrschaft über Vorpommern waren eine weitgehend kriegsfreie Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs. Bis heute hat sich das Sprichwort "Unter den drei Kronen lässt es sich gut wohnen" im Nordosten gehalten. Dieses Kapitel Schwedischer Geschichte endete für die Pommern nach über 160 Jahren überraschend. Gustav IV., Adolf wurde zur Abdankung gezwungen, sein französischer Thronfolger Bernadotte hatte wenig Interesse an Pommern. Schwedisch-Pommern und Rügen sollten mit Dänemark gegen Norwegen getauscht werden. Dazu kam es jedoch nicht mehr. Auf dem Wiener Kongress 1815 fiel Schwedisch-Pommern an Preußen. Hierfür hatte sich maßgeblich der letzte Generalgouverneur Schwedisch-Pommerns Wilhelm Malte zu Putbus eingesetzt. Die Pommern waren ob des schnellen Endes der Schwedenzeit irritiert, man hatte sich mit den schwedisch-pommerschen Verhältnissen arrangiert. Es hat danach immer wieder Bemühungen - auch scherzhafter Natur - gegeben wieder als südlichste Provinz Schwedens ins Königreich zurückzukehren. Auch in der DDR war der Begriff „Südschweden“ eine Anspielung darauf, lieber zu Schweden zu gehören.
Auf den Spuren der Schweden in der Vorpommerschen Dorfstrasse.
Bei der Holländerwindmühle auf dem Peenedamm aus dem Jahre 1728, auch Wesselsche Mühle oder Schwedenmühle genannt, handelt es sich um den seltenen Typ eines so genannten Dachholländers, bei dem die Holländerwindmühle auf ein Wohnhaus aufgesetzt ist. Neben dieser baulichen Besonderheit hat die Mühle eine interessante Geschichte: Während der fast 100-jährigen Teilung der Stadt in den preußischen, südlichen Teil und dem Schwedischen nördlich der Peene diente die Mühle als schwedisches Rathaus. (Quelle: belocal)
Gützkow: Grenzstadt mit einer Zollstation an der Loitz: Rathaus aus der Schwedenzeit
Gützkower Fähre. Diese Zollstation wurde mit einem
Schreiber besetzt, der auch die Pässe ausstellte
Schlatkow:
Historische Gutsanlage mit Fachwerkbauten aus der Schwedenzeit
Dauerausstellung: Waffenstillstand zwischen Schweden und Frankreich 1807
Wrangelsburg: Der Generalgouverneur von Schwedisch-Pommern Carl Gustav Wrangel, hatte ab 1652 auf den Resten eines im 30jährigen Krieg zerstörten vierflügeligen Renaissanceschloss ein Barockschloss errichten lassen. Auch das verfiel durch Krieg und Brand. Carl Leopold von Homeyer ließ um 1880 das neue Herrenhaus erbauen. Es soll auf dem Mittelteil des ehemaligen Schlosses stehen. Auf dem Schlosshof heute eine Holzbuchstaben-Manufaktur