Die Christianisierung Pommerns im Rahmen der Ostexpansion im Hochmittelalter
Im 12. Jahrhundert stießen die Heere der deutschen Feudalfürsten gewaltsam nach Osten vor.
Der westslawische Adel unterwarf sich oder trat auf die Seite der Sieger über. Der erbitterte Widerstand der freien Bauern wurde gebrochen, die Überlebenden zogen sich in unwegsame Gebiete zurück.
Nun kam es zu umfassenden Veränderungen. Die Einwanderung deutscher Bauern aus Westelbien in die bis dahin slawisch besiedelten Regionen führte zur grundlegenden Umgestaltung der politischen, Wirtschafts- und Besiedlungsstruktur. Die meisten der heutigen Dörfer und Städte Mecklenburg-Vorpommerns entstanden im Zuge dieser deutschen Ostexpansion.
Auch die noch heute vorhandenen Kirchenbauten sind überwiegend aus dieser Zeit des Spätmittelalters (13.-15. Jh.).
Die Christianisierung der Slawen ist eng mit dem Namen Otto von Bamberg verbunden.
Otto, Bischof von Bamberg und Apostel der Pommern, (oft Otto von Bamberg genannt)
beginnt die Missionierung der Slawen im 12. Jahrhundert.
"Seinen Beinamen „Apostel der Pommern“ verdiente sich Otto von Bamberg durch zwei
Missionsreisen in den Jahren 1124/25 und 1128, die ihn von Bamberg aus in die
Gegenden um das Mündungsgebiet der Oder führten.
Otto- Apostel der Pommern
1128 machte sich der Herzog von Pommern Gützkow untertan. Otto von Bamberg weihte die
erste Kirche Gützkows ein, sie stand auf dem heutigen Platz der St. Nicolaikirche. Der
Wandteppich in der katholischen Kirche Gützkow zeigt Otto bei der Taufe von Gützkower
Slawen.
Klöster als Vorposten der Christianisierung.
Klostergründungen
1153 Kloster Stolpe an der Peene
Um die Christianisierung in Pommern zu verfestigen, stiftet Herzog Ratibor I. mit Zueinstimmung von Bischof Adalbert von Cammin am 3. Mai 1153 das Kloster Stolpe. Dieses Kloster ist das erste in Pommern und gehört zunächst zum Benediktinerorden, später
geht es aus wirtschaftlichen Problemen an den Zisterzienserorden über.
Es folgten:
1155 Grobe,
1172 Dargun,
1173 Kolbatz
Weite Gebiete lagen nach den Feldzügen brach und waren damit für die Lehensträger wertlos. Sie entsandten deshalb Locatoren in die deutschen Altsiedelgebiete mit dem Ziel Bauernfamilien anzulocken.
Bildinhalt oben: Der Locator empfängt den Gründungsauftrag vom Feudalherren. Die Siedler roden und bauen Häuser
unten:
Der Locator agiert als Gerichtsherr im Dorf
Im 13.Jahrhundert hat sich das christliche Leben soweit etabliert dass, wie in Ziethen, bereits mächtige Feldsteinkirchen entstehen. Sie sind Zeugnis für die Wirtschaftskraft der Bauerngemeinschaften.